Karl Heinz Essl © Foto: Julia Wesely

Karlheinz Essl

Karlheinz Essl (1960, Österreich) besuchte die Wiener Musikhochschule (1981-87), wo er Komposition bei Friedrich Cerha und elektroakustische Musik bei Dieter Kaufmann studierte. Ab 1979 studierte er außerdem Musikwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien (Promotion 1989).

Essl war außerdem Composer-in-Residence bei den Darmstädter Ferienkursen (1990-94) und am IRCAM (Paris, 1992-1993). Von 1995 bis 2006 unterrichtete er Algorithmische Komposition am Studio für Advanced Music & Media Technology an der Bruckner-Universität in Linz. Seit 2007 ist er Professor für Komposition für elektroakustische und experimentelle Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Zwischen 1992 und 2016 war er Musikkurator des Essl Museums in Klosterneuburg/Wien.

Seine Arbeit mit Computern (mit Schwerpunkt auf Algorithmischer Komposition und generativer Kunst) und eine längere Beschäftigung mit der Poetik der seriellen Musik haben sein kompositorisches Denken maßgeblich beeinflusst. Er hat häufig versucht, Musik mit anderen Genres zu kombinieren und hat mit dem Graffiti-Künstler Harald Naegeli (Partikel-Bewegungen, 1991), dem Schriftsteller Andreas Okopenko und der Künstlergruppe „Libraries of the Mind“ (Lexikon-Sonate, 1992-8) zusammengearbeitet, die Architektin Carmen Wiederin (Klanglabyrinth, 1992-95), die Videokünstlerin Vibeke Sorensen (MindShipMind, 1996, eine Multimedia-Installation für das Internet) und der Künstler Jonathan Meese (generatives Video- und Sound-Environment FRÄULEIN ATLANTIS, 2007). Seit 2018 arbeitet er mit der Choreografin Andrea Nagl und dem Autor Erwin Uhrmann zusammen.

Beim Festival WIEN MODERN 1989 präsentierte er sich als Nachwuchskomponist, und 1997 war er bei den Salzburger Festspielen mit Porträtkonzerten und Klanginstallationen zu hören. Im Jahr 2003 war er Artist-in-Residence des Festivals musik aktuell, 2004 wurde er mit einer Reihe von Porträtkonzerten im Brucknerhaus Linz vorgestellt. Im Jahr 2004 erhielt Karlheinz Essl den Kulturpreis für Musik des Landes Niederösterreich. Seit 2020 ist er Mitglied des Künstlerhauses Wien.

Neben dem Schreiben von Instrumentalmusik arbeitet Karlheinz Essl auch im Bereich der elektronischen Musik, interaktiven Echtzeitkompositionen und Klanginstallationen. Er entwickelt Softwareumgebungen für algorithmische Komposition und agiert als Performer und Improvisator, wobei er seine eigene computergestützte Echtzeit-Kompositionsumgebung m@ze°2 sowie Instrumente wie E-Gitarre, Spielzeugklavier, Spieluhren und analoge Synthesizer einsetzt.