Marcia Lemke-Kern
Marcia Lemke-Kern, Sopran, Komposition, Ensemble-Leitung.
Die Sopranistin Marcia Lemke-Kern studierte an der City University London und der Guildhall School of Music and Drama, London. Anschließend absolvierte sie ein Aufbaustudium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und am EULEC Lüneburg. Ihre Ausbildung schloss sie mit Kursen am Centre de la musique médiévale de Paris ab. Gesangsunterricht nahm sie u.a. bei Sylvie Sullé (Paris), Julia Barthe (Hamburg) und Sabrina Baldi (Rom). Seither tritt Marcia mit verschiedenen Ensembles vorwiegend für Alte Musik mit historische Aufführungspraxis sowie Aktuelle Musik auf, u.a. mit der Sinfonietta Vivazza, dem Rungholt Ensemble, dem Lux Nova Duo, Musica Delecta, Radar Ensemble, Decoder, Ensemble Effusions, Non-Piano Ensemble, und ihr eigenes Ensemble für Musik des Mittelalters, Trobar e Cantar.
Marcia hat eine Leidenschaft für Wiederentdeckung vergessener Musiken aus dem Mittelalter und Renaissance. Diese transkribiert, editiert und arrangiert sie regelmäßig für Trobar e Cantar neu. Am anderen Ende des musikalischen Spektrums gibt sie Ur- und Erstaufführungen zeitgenössischer Musik: Komponisten wie Michael Maierhof, Benjamin Scheuer, Sascha Lino Lemke, Simon Steen-Andersen, René Mense, Christian Wolff, Ruth Wiesenfeld, Manfred Stahnke, Daniel Moreira, Edyta Müller, Steven Tanoto, Neele Hülcker, Benjamin Helmer, Peter Michael Hamel, Catalina Rueda, Georg Hajdu, Peter Köszeghy und Maria Alejandra Castro haben ihr und ihren Ensembles Stücke gewidmet. Ihre Sprechstimme (Englisch / Deutsch) ist außerdem für experimentelle Filmprojekte und Hörspiele verwendet worden.
Zeitgenössische Oper / Musiktheater: 2007 gewann Marcia Lemke-Kern mit ihrem Ehemann Sascha Lino Lemke den 1. Preis des Wettbewerbs der European Promoters of New Music bei der Gaudeamus Musikwoche, Amsterdam für das Musiktheaterstück „Un4Scene“. 2013 schuf Dirk Schattner Musiktheater „Sein Engel“ zu Richard Wagner’s Wesendonck-Liedern für Marcia. Es folgten die Oper „Himmelsmüll“ von Sascha Lino Lemke (UA 2015), „Der Schmutz“ von Ernst Bechert (UA 2016/7) Michael Maierhofs „Sodom und Gomorrah“ (UA 2020) und Benjamin Helmers „Der Verlorene Vater“ (UA 2021) und Michael Maierhofs „The Beautician“ (UA 2022).
Gastauftritte als Solistin führte Marcia in zahlreiche deutsche Städte sowie nach Österreich, Portugal, Estland, Italien, Frankreich, in die Schweiz, England, Dänemark, den Niederlanden, den USA und in die Karibik. Marcia ist eingeladen worden Seminare zu Neue Musik zu geben, unter anderem an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, an dem Institut für Musik der Universität Osnabrück und beim Chartered Institute of Linguists, London. Artikel zu Musik und Sprache sind in „The Linguist“ erschienen. Sie ist im Leitungsteam der hamburger Konzertreihe „Erhörtes-Unerhörtes“ und führt zusammen mit der Organistin Kerstin Petersen das „Subtle Arts Festival“ (Lübeck/ Hamburg).